Einführung in den Stadtrat am 08. 05. 08 durch Bürgermeisterin Marita Kaiser

 

Zum zweiten Mal stehe ich heute an einem Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft, am Wendepunkt zwischen zwei Amtsperioden. Heute werden wir bereits die ersten, zum Teil sehr wichtigen Schritte in die zukünftigen 6 Jahre tun.

Ich darf die neuen Stadträtinnen und Stadträte nochmals sehr herzlich begrüßen und sie gleich im Anschluss auf Ihre Pflichten gegenüber Staat, Stadt und Bürgerschaft vereidigen und die bereits vereidigten damit wieder daran erinnern. Und wir geben uns mit der Geschäftsordnung und anderen Rahmenbeschlüssen die Arbeitsgrundlage für unser zukünftiges Wirken.

Neben der Freude über die Wahl, die uns alle heute hierher gebracht hat, spüren wir die große Verantwortung, die uns die Bürger aufgetragen haben. Wir müssen bereit sein diese uneingeschränkt anzunehmen. Dieses Gefühl vermittelt auch mir bis heute einen großen Respekt vor meinem Amt und ich vermute, Ihnen wird es auch als ehrenamtliche Kommunalpolitiker nicht anders gehen. Wir sind hierher gekommen, um der Stadt nach besten Kräften zu dienen und nicht unseren persönlichen Hobbys oder Ideologien nachzugehen. Ja, meine Damen und Herren, ich spüre nachhaltig diese Verantwortung, die auf meinen und unseren Schultern ruht, keineswegs als Last, nein als Herausforderung.

Vereidigung der neuen Stadträte
Bild: M. Wieser

Wir haben eine bestimmtes Maß an Macht vertrauensvoll in die Hände gelegt bekommen, wie sich die Stadt entwickeln wird, und diese werden wir gemeinsam mit großer Umsicht und nach bestem Wissen und Gewissen ausfüllen.

Die Entscheidungen, die wir als Stadtrat fällen, betreffen schließlich alle Lebensbereiche der Menschen: Die Familien, die Betriebe, die Geschäfte, ebenso wie die kulturellen Einrichtungen und die Vereine. Unsere Entscheidungen haben für die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar spür- und sichtbare Auswirkungen bis in die persönlichsten Lebensbereiche hinein. Das erfordert unsere große Weitsicht für die Sache und sollte eine Beschäftigung mit uns selbst weitgehend ausschließen.

Die Zukunft zu gestalten, unsere Stadt zukunftsfähig zu machen, ihre gegenwärtige Lebensqualität zu sichern und für die kommenden Jahre noch zu verbessern - darauf sind die Anstrengungen von uns allen gerichtet. Von uns, den neu und wieder gewählten Politikerinnen und Politikern.

Wir werden hier stets um die besten Lösungen ringen und das geht naturgemäß nicht immer ohne Konflikte ab. Das ist ein wichtiger Teil der Demokratie und muss so sein, so lange wir um die Sache ringen und nicht nur dem persönlichen Rechtbehalten wollen nachgeben. Wenn wir in Illertissen etwas bewegen wollen, dann müssen wir uns selbst auch bewegen und dazu gehört vor allem auch die Diskussionskultur und die sachgerechte Definition des eigenen Demokratieverständnisses. Und Sie wissen, dass wir manchmal auch Rückschläge hinnehmen müssen. Wir werden nicht nur Erfolge, sondern vielleicht auch einige Misserfolge erleben. Auch das gehört dazu, denn allen Recht machen können wir es leider nicht immer.

Wir müssen mit Realismus und Augenmaß vorgehen und uns - zugunsten der Gesamtbetrachtung - von vielem auch privat und persönlich Wünschenswerten zumindest vorerst verabschieden.

Die Themen der Stadtentwicklung sind in den letzten Wochen und Monaten vielfältigst kommuniziert worden, sodass ich hier im Einzelnen nicht mehr darauf eingehe. Grob gesagt geht es um die städtebauliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung unserer Stadt, um die Sanierungsaufgaben der Schulen, um den Straßen- und Kanalbau, um das heute so wichtige Bereithalten zeitgemäßer Infrastruktureinrichtungen für alle Generationen und um die Förderung von Kultur, Brauchtum und Freizeitwert - und das alles bei der bleibenden großen Herausforderung weiteren angemessenen Schuldenabbaus, der uns schon in Höhe von heute 3 Mio. € gelungen ist. Insgesamt gesehen geht es um den attraktiven Ausbau unseres Standortes Illertissen im Wettbewerb der Regionen zum Wohle aller, die hier leben und arbeiten.

Uns allen ist klar, dass noch große Herausforderungen vor uns liegen. Unser aller Kreativität und Innovationsbereitschaft ist erforderlich, unser aller Engagement und Verantwortungsbewusstsein.

Und dazu gehören auch eine effiziente Verwaltung mit spürbarem Dienstleistungswillen. Wir haben leistungsfähige und qualifizierte Mitarbeiter, die selbständig und eigenverantwortlich arbeiten können und etwas von ihren Sachgebieten, zugeschnitten besonders auf unsere öffentlichen Aufgaben, verstehen. Mir ist keineswegs bange nach den 6 Jahren der Innenansicht. Um motiviert am Ball zu bleiben müssen wir ihr aber auch den Raum geben, sich zu entwickeln und zu entfalten. Jeder macht auch mal einen Fehler, deshalb ist konstruktive Kritik sicher auch einmal angebracht, aber ich sage hier ganz klar, dass ich auch zukünftig keine leichtfertigen und abwertenden Klischees über die Verwaltung akzeptieren werde, weil sie es keineswegs verdient hätte, sondern positive Begleitung und motivierende Anerkennung.

Und auch im Stadtrat freue ich mich auf ein positives und konstruktives Miteinander. Auf der Basis der vielen Vorgespräche bin ich auch sehr zuversichtlich. Die Bereitschaft ist deutlich spürbar zusammen das gemeinsame Ziel verfolgen zu wollen und die Sachpolitik als Leitlinie allen Handelns im Vordergrund zu sehen.

Mein neuer Kollege Dr. Gribl in unserer Patenstadt Augsburg hat bei seiner Amtseinführung den schönen Satz gesagt:

Nur wer mitmacht, gewinnt mit ! Und wenn alle mitmachen, können wir als Gemeinschaft gewinnen. Machen Sie also alle mit, dann WERDEN wir für unsere wunderschöne Stadt gewinnen !

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